Rezension: One Song Apart

Titel: One Song Apart
AutorIn: Lorena Schäfer & Valentina Fast
Format: Taschenbuch
ISBN: 9783846602768
Seiten
Bewertung:
Von Fakten und Gefühlen
Zum Inhalt:
Quinn kommt ihrem Traum, Journalistin zu werden ein ganzes Stück näher, als sie einen Ausbildungsplatz beim renommierten Medienhaus Trinity Media ergattert. Hinzu kommt, dass sie ein Zimmer in einer der schönsten WGs Londons beziehen darf und sich neue Freundschaften erhofft. Doch ihr neues Leben wird bald vor echte Herausforderungen gestellt, denn Quinn wird der Redaktion eines Klatschmagazins zugeteilt, und ihre Chefin kann sie von Anfang an nicht leiden. Zu allem Überfluss veröffentlicht sie versehentlich eine falsche Geschichte über den beliebten Popstar Milo Brix, die seine Fans in Ärger versetzt und Quinns Job gefährdet. Doch als sie gezwungen ist, den echten Milo für ein Interview näher kennenzulernen, stellt sie sich die Frage, ob sie ihre Meinung über ihn nicht zu vorschnell gebildet hat…
Mein Eindruck:
Mir wurde die Ehre zuteil, das Buch vor seinem Erscheinungstermin im Rahmen einer Leserunde lesen zu dürfen. Weder von Lorena Schäfer, noch von Valentina Fast habe ich bisher ein Buch gelesen, doch ich war neugierig und freute mich auf eine neue Leseerfahrung. Es soll vier Bücher in der London Hearts Reihe geben, die jeweils von einem der WG Mitglieder handeln und wovon zwei von Valentina und zwei von Lorena geschrieben werden.
Lorena Schäfers Schreibstil ließ sich flüssig und schnell lesen, weshalb ich das Gefühl hatte, zügig voranzukommen. Dieser Effekt wurde zusätzlich durch die Kürze der Kapitel und die wechselnde Erzählperspektive zwischen Quinn und Milo unterstützt. Mit dem Setting des herbstlichen Londons und den Beschreibungen des WG Lebens am Willow Square hat Lorena eine gemütliche und herzliche Atmosphäre geschaffen, die mir gut gefallen hat.
Quinn ist eine Person, die ihr Leben durch Rationalität und Analysen leiten lässt und Gefühle eher ungern zulässt. Die Einblicke in ihre Ausbildung bei Trinity Media fand ich äußerst spannend und hätte mir hier und da ein bisschen mehr zu dem Thema gewünscht. Ihre WG Mitglieder und Freundinnen – Gemma, Pippa und Neve – durfte ich ausreichend genug kennenlernen, um ein Interesse an ihrer eigenen Story zu entwickeln und sie ins Herz zu schließen. Milo hat im Gegensatz zu Quinn einen besseren Zugang zu seinen Emotionen und ist ein talentierter Musiker, der viel Wert auf den Schutz seiner Privatsphäre legt und sein Leben auf eine bewusst bodenständige Art führt.
Zu Beginn fiel es mir ein bisschen schwer, mich in die Story hineinzufinden, da anfängliche Plots vorhersehbar und die Figuren noch recht oberflächlich waren. Mit der Zeit wurde es besser und besonders ab der Mitte des Buches kamen mir Quinn und Milo in ihrem Verhalten und ihren Gedanken authentischer vor. Die Vorhersehbarkeit der Plots hat sich jedoch nicht verändert.
Die letzten Kapitel haben sich ziemlich gehetzt und das Ende recht abrupt angefühlt, was im starken Kontrast zur vorherigen Geschwindigkeit stand und mir deshalb negativ auffiel. Auch das abschließende Drama hat sich für mich zu künstlich angefühlt, obwohl ich recht dankbar dafür war, dass dessen Auflösung nicht unnötig in die Länge gezogen wurde. Ein weiterer Punkt, der mich gestört hat, war, dass manche Aspekte, wie beispielsweise Quinns „Glück“ in ihrer Ausbildung, sehr oft wiederholt wurden. Das hat sich im Falle des Beispiels nach Naivität und privilegierter Quengelei angefühlt und Quinn somit ein paar Sympathie Punkte genommen.
An und für sich bietet „One Song Apart“ eine niedliche, vorhersehbare und zum Teil tiefgründige Geschichte über eine Journalistin und einen Musiker, die beide lernen, Vertrauen zu fassen. Ich habe es gerne gelesen, doch wirklich begeistern konnte es mich nicht.