Rezension: The Brightest Colours

Titel: The Brightest Colours
AutorIn: Kara Atkin
Format: Taschenbuch
ISBN: 9783736320741
Seiten
Bewertung:
Homebound
Zum Inhalt:
Die Freundschaft zwischen Parallel-Sänger Roan und Make-Up-Artist Mia reicht so weit zurück, wie sie denken kann. In keiner Situation hat sie ihn verlassen. Nicht bei dem Umzug nach London, wo er mit Damian zusammen seinen Traum verfolgte Musiker zu werden und noch weniger, als ihre Band weltberühmt wurde und ein Gerichtsprozess mit dem ehemaligen Label anstand. Für sie ist das selbstverständlich, genauso wie der Fakt, dass sie ihren Gefühlen für ihn nie nachgehen wird, um diese einzigartige Freundschaft zu schützen. Denn wer würde all das, was sie haben, für eine Liebe riskieren, die womöglich nur von kurzer Dauer ist?
Mein Eindruck:
Als ich im Sommer vor zwei Jahren „The Perfect Fit“ von Kara Atkin gelesen habe, stand zweifellos für mich fest, mir so schnell wie möglich den zweiten Teil der Reihe zuzulegen. Ich wollte mehr erfahren, mehr über Mia und Roan, über die Entwicklung der Gerichtsverhandlungen und die anderen Charaktere. Doch es dauerte noch eine ganze Weile, bis ich endlich zu dem Buch griff, um es zu lesen und wieder in die familiäre Atmosphäre rund um die Band Parallel zu tauchen.
Den Schreibstil von Kara Atkin empfinde ich nach wie vor als angenehm und poetisch angehaucht. Besonders bei dieser Geschichte – zu Mia und Roan – hat sich jede Textpassage bedeutungsvoll angefühlt und ein hohes Maß an emotionaler Tiefe vermuten lassen. Ich war ehrlich überrascht, als ich in der Danksagung gelesen habe, dass Kara Schwierigkeiten beim Schreiben dieser Geschichte hatte, denn auf mich machte sie einen runden und gut geplanten wie umgesetzten Eindruck.
Mia mochte ich bereits im ersten Teil, weil dort deutlich wurde, was für eine gute Freundin sie für Ellie und all die anderen ist. Ihre Loyalität Roan und Damian gegenüber ist unermesslich, schließlich sind sie, wie Einblicke in ihre Vergangenheit untermalen, bereits seit vielen Jahren miteinander befreundet und zusammen aufgewachsen. Ihr Charakter erhält zusätzliche Tiefe, sobald Kara Mias innere Konflikte offen legt und im selben Atemzug die enge Beziehung zu Roan ausbaut.
Roan ist ein vielschichtiger Charakter, der versucht, mit der neu gewonnenen Freiheit in seiner Kreativität und seinem Auftreten klarzukommen. Er ist ruhiger als sein Bandkollege Damian und hat, ähnlich wie Mia, mit Lasten aus der Vergangenheit zu kämpfen.
Die Beziehung zwischen Mia und Roan ist von der hohen emotionalen Intelligenz der beiden geprägt. Sie sprechen eine eigene Sprache und verstehen sich auch ohne Worte. Ihr Einfühlvermögen ist beeindruckend und alles an ihrem gemeinsamen Auftreten hat sich authentisch und intensiv angefühlt. In keiner Szene kam mir ihr Verhalten aufgesetzt vor und ich bin Kara unendlich dankbar, dass sie den großen Konflikt des Buchs außerhalb ihrer Beziehung platziert hat. Das leider oft gewählte Missverständnis zwischen zwei Personen, um Drama zu generieren, hätte die besondere Bindung der beiden zerstört, zumal sie immer ehrlich zueinander waren.
Das allgemeine Tempo des Buchs kam mir ein bisschen langsam vor, was aber mehr an meiner eigenen Lesegeschwindigkeit als an Karas Erzählung lag, weshalb ich darin keinen Kritikpunkt sehe. Ich finde es außerdem ziemlich eindrucksvoll, wie gut Kara Julies Charakter und die Darstellung der Paparazzi und Presse gelungen ist. Die eingefügten Klatschblatt Artikel haben mich sämtliche Emotionen von Wut bis Frust empfinden lassen und ich frage mich, was aus einem Komplizen von ihr geworden ist, da keinerlei Folgen seinerseits erwähnt werden.
Abschließend möchte ich sagen, dass mir der zweite Teil der Reihe besser gefallen hat als der erste, eben weil Mia und Roan zwei ganz besondere Charaktere sind und ihre Beziehung perfekt auf ihre Persönlichkeiten abgestimmt wurde. Ich habe es sehr genossen, sie auf ihrem Weg zu begleiten und bin dankbar, dass es mit „The Finishing Touch“ noch einen weiteren Teil gibt und ich mich nicht schon jetzt von dieser familiären und liebevollen Gruppe verabschieden muss. Eine klare Empfehlung für all diejenigen, die tiefe Emotionen und authentische Charaktere suchen und sich gerne in Musik verlieren.