Rezension: What I like about you - Mitten ins Herz

von Jan 30, 2021

What I like about you

Titel: What I like about you – Mitten ins Herz

AutorIn: Marisa Kanter

Format: Taschenbuch

ISBN: 9783732594702

Seiten

Bewertung:

T-Rex meets Frosting

Zum Inhalt:

Halle Levitt ist die Tochter von zwei Regisseuren und deswegen nie lange an einem Ort. Doch das stört sie nicht, ihr Leben als Halle ist im Vergleich zu ihrem Onlineleben als Kels langweilig. Mit ihrem Blog OneTruePastry ist sie auf BookTwitter sehr erfolgreich, schreibt Rezensionen und kreiert, inspiriert von Büchern, Cupcakes. Dazu kommt Kels Internetfreund Nash, der immer für sie da ist und sie zum Lachen bringt. Aufgrund des Todes ihrer Großmutter und einem bevorstehenden Projekt ihrer Eltern, zieht Halle zusammen mit ihrem Bruder Ollie nach Connecticut zu ihrem Großvater. Leider läuft nichts wie sie es sich vorgestellt hat und plötzlich steht Nash vor ihr.

Mein Eindruck:

Der Klappentext des Buches ließ mich vermuten es würde sich um eine ähnliche Storyline wie bei Cinder&Ella von Kelly Oram handeln, doch ich habe mich geirrt. Der einzige Aspekt der gleich ist, ist dass sich Halle/Kels und Nash über das Internet gefunden haben, wie Brian und Ella.

In What I like about you spielen, neben der Liebe, wahre Freundschaft und die Familie eine bedeutende Rolle. Zu Beginn treffen wir auf eine zweigeteilte Hauptprotagonistin, welche auf wackeligen Beinen in ihrem Leben steht. Ihr fällt der Umgang mit anderen Menschen sehr schwer, wenn dieser nicht über eine Tastatur und den Klick auf den „Senden“-Button stattfindet. Dieser innere Konflikt wurde von Marisa Kanter unglaublich gut dargestellt. Aufgrund dieser Darstellung war es umso schöner, die kleinen Entwicklungsschritte von Halle zu beobachten.

Nash ist ein sehr einfühlsamer und aufgeweckter Charakter, den man schnell lieb gewinnt. Er sorgte in diesem Buch, in Kombination mit anderen Personen und Gegenständen, für einige Lacher.  Die anderen Charaktere haben die Story schön ergänzt und besonders Ollie und den Opa, der eine eigene Entwicklung durchlebte, habe ich ins Herz geschlossen.

Sehr interessant fand ich den jüdischen Aspekt in diesem Buch. Ich bin nicht religiös, weswegen es für mich sehr faszinierend war, in die jüdischen Bräuche und Feiertage eintauchen zu können. Zudem kann ich mich nicht entsinnen, je ein Buch gelesen zu haben, in dem die religiöse Orientierung der Protagonisten so ausgeprägt beschrieben wurde.

Auch die Idee mit den  Cupcakes finde ich genial, sie verschafft dem Buch eine Einzigartigkeit, mit der es immer auffallen oder in den Gedächtnissen der Leser bleiben wird.

Der Schreibstil war sehr angenehm und detailliert, was die Veranschaulichung der Umgebung positiv beeinflusste. Auch das innere Design des Buches hatte einen erfrischenden Effekt. Es gab Rückblicke und einige Chats, Tweets oder E-Mails am Ende von jedem Kapitel. Nicht zu vergessen, dass auch das Cover liebevoll designt wurde und perfekt zum Inhalt des Buches passt.

Weniger erfreulich war, dass gegen Ende alles ein wenig gehetzter wirkte und dicht aufeinander folgend ablief. Die letzten 6 Kapitel sind gefühlt in einem Atemzug weggewesen und die Handlung kilometerweit fortgeschritten.

Dennoch hat mir das Buch sehr gefallen und mich in eine nicht ganz so idealistische Welt eintauchen lassen. Definitiv eine Empfehlung für hoffnungslose Romantiker (wie mich).

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(…) weil Liebesromane die perfekte Realitätsflucht sind.

– Halle